Dreifache Krise für Prodeco: Corona, fallende Preise und Gerichtsurteile

Dreifache Krise für Prodeco: Corona, fallende Preise und Gerichtsurteile

Prodeco hat Anfang Juli 2020 der Nationalen Bergbaubehörde (Agencia Nacional Minera ANM) ein Gesuch unterbreitet, um die Aktivitäten in den Minen Calenturitas und La Jagua für unbestimmte Zeit suspendieren zu können. Das Gesuch stützt sich auf Artikel 54 des Bergbaugesetzes. Die Bergbaubehörde ANM analysiert dieses Gesuch aktuell und liess verlauten, dass die kolumbianische Regierung die strategischen Bergbauprojekte weiterhin darin begleiten wolle, damit sie Motor für regionale Chancen und für die Reaktivierung seien. Das Hauptproblem für Prodeco liegt darin, dass die Ethnie der Yukpas einen Rechtsstreit über ihr angestammtes Territorium für sich entscheiden konnte.

Glencore Antapaccay und die Bevölkerung Espinars – ein nicht endender Konflikt

Glencore Antapaccay und die Bevölkerung Espinars – ein nicht endender Konflikt

Die Bevölkerung in der peruanischen Andenprovinz Espinar hat schon lange eine angespannte, konfliktreiche Beziehung zum Bergbau, der seit 40 Jahren in der Gegend Präsenz markiert. Ein glückliches Koexistieren zwischen Bevölkerung und Bergbau existiert nur im Marketing der Unternehmen. Eines dieser Unternehmen ist Glencore mit der Mine Antapaccay. Die Realität zeichnet sich vielmehr durch strukturelle Armut, zunehmende negative Folgen des Bergbaus auf die Ökonomie der Gemeinschaften im Umfeld der Minen, Gesundheitsprobleme, verschmutzte Wasservorkommen, steigende Lebenshaltungskosten, soziale Spannungen und Vereinzelung sowie Kriminalität aus.

Der juristische Kampf um den zukünftigen Betrieb der Kohlemine El Cerrejón geht weiter

Der juristische Kampf um den zukünftigen Betrieb der Kohlemine El Cerrejón geht weiter

Der Rechnungsprüfungshof (Contraloria) hat die Umweltbehörden kritsiert, weil sie ein Urteil des Verfassungsgerichts zur Umleitung des Arroyo Brunos nicht befolgen. Die Gemeinschaft Provincial gelangt derweil an die UNO um ihr Recht auf Gesundheit durchzusetzen.

Gravierende Lücken bei der Kontrolle von Edelmetallen

Gravierende Lücken bei der Kontrolle von Edelmetallen

Gravierende Lücken bei der Kontrolle von Edelmetallen

Jun 30, 2020

Von Stephan Suhner

Am Montag 22. Juni veröffentlichte die Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) einen Bericht, der die «Lücken im aktuellen Aufsichtsdispositiv» für Edelmetalle in der Schweiz offen legt. Die Schweiz muss als weltweit wichtigste Drehscheibe für den Goldhandel endlich ihrer Verantwortung gerecht werden und den Handel mit menschenrechtswidrig produzierten Edelmetallen bekämpfen, sagt eine Koalition von Schweizer Nichtregierungsorganisationen, darunter die ask!.

E-Book über illegalen Goldabbau mit schweren Maschinen im Chocó

E-Book über illegalen Goldabbau mit schweren Maschinen im Chocó

Steve Cagan, ein US-Fotograf, hat vor kurzem ein e-book über den zerstörerischen illegalen Goldabbau im Chocó veröffentlicht. Steve arbeitet seit Jahren als Fotograf unter anderem im Chocó zu illegalem Goldabbau und hat dabei auch mit der NGO Tierra Digna zusammengearbeitet. Die ask! hat Steve in Kolumbien kennen gelernt und seine Fotos auch schon verwenden dürfen. Wir möchten sein Buch wärmstens empfehlen.

Glencores Nachhaltigkeitsbericht nach wie vor ungenügend

Glencores Nachhaltigkeitsbericht nach wie vor ungenügend

Wenige Tage vor der Aktionärsversammlung vom 2. Juni 2020 veröffentlichte Glencore den 97-seitigen Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2019[1]. Zusammen mit zwölf weiteren Menschenrechts- und Umweltorganisationen hat die ask! in einem Communiqué ernsthafte Bedenken über die Glaubwürdigkeit dieses Berichts geäussert[2]. So hat Glencore verschiedene wichtige menschenrechtliche oder Umweltzwischenfälle nicht erwähnt oder herunter gespielt. Kritisiert haben wir insbesondere – wie schon letztes Jahr – die Definition der „ernsthaften menschenrechtlichen Vorfällen“. 2019 verzeichnete Glencore nach ihrer eigenen Einschätzung keinen einzigen ernsthaften Vorfall.

Erdöl- und Bergbaufirmen finanzieren die staatlichen Sicherheitskräfte und die Staatsanwaltschaft

Erdöl- und Bergbaufirmen finanzieren die staatlichen Sicherheitskräfte und die Staatsanwaltschaft

Die Unterstützungsstruktur der Staatsanwaltschaft (EdA), die Streitkräfte und die Polizei haben Kooperationsabkommen mit Unternehmen aus dem Bergbau- und Energiesektor, um deren Sicherheit zu garantieren und Delikte zu ahnden. In den Territorien, wo diese Projekte durchgeführt werden, beklagt sich die Bevölkerung über Missbrauch und Verfolgung. Aus den Zahlungen der Unternehmen werden aber auch touristische Ausflüge, Musikinstrumente und weitere Annehmlichkeiten für die Soldaten und Polizisten bezahlt.

Kolumbien ist das zweitgefährlichste Land für Menschenrechtsverteidiger, die sich gegen negative Auswirkungen von Unternehmen wehren

Kolumbien ist das zweitgefährlichste Land für Menschenrechtsverteidiger, die sich gegen negative Auswirkungen von Unternehmen wehren

Anfang März hat das Informationszentrum für Unternehmen und Menschenrechte (Business & Human Rights Resource Centre, BHRRC), einen Bericht vorgestellt, gemäss dem Kolumbien das zweitgefährlichste Land der Welt (nach Honduras) ist für MenschenrechtsverteidigerInnen (MRV), die Unternehmensthemen bearbeiten. 9% aller Angriffe auf MenschenrechtsverteidigerInnen im Zusammenhang mit Unternehmen geschehen in Kolumbien. Zwischen 2015 und 2019 hat das Informationszentrum 181 bestätigte Fälle von Attacken auf MRV im Kontext von Unternehmen registriert, es könnte jedoch eine beträchtliche Dunkelziffer geben.

Organizaciones internacionales denuncian al gigante minero Anglo American por sus impactos en América Latina y su respuesta al Covid19

Organizaciones internacionales denuncian al gigante minero Anglo American por sus impactos en América Latina y su respuesta al Covid19

Una coalición internacional aprovechó el AGM de Anglo American en Londres, para arrojar a la luz información sobre cómo está empresa continúa impulsando sus operaciones en la región y capitalizando la emergencia sanitaria provocada por COVID19, obteniendo permisos para operar y presentándose como una solución para los problemas de escasez de agua, desigualdad y enfermedades relacionadas con la minería y la desnutrición que ella misma ayudó a crear.

Das Recht auf eine saubere Umwelt und auf Wasser: Gemeinschaften im Wiederstand gegen Cerrejón

Ende Oktober 2018 waren Samuel Arregoces, Gemeinschaftsführer aus Tabaco, und Jenny Ortiz von der NGO CINEP in der Schweiz auf einer Lobby- und Vortragsreise. Sie schilderten dem Schweizer Publikum eindrücklich, wie Cerrejón das für die Gemeinschaften verfügbare Wasser verknappt und Wasser und Luft verschmutzt und die Lebensgrundlagen der Gemeinschaften zerstört. Anlässlich des Besuches entstand das folgende Video.

Novartis gegen Kolumbien

Novartis gegen Kolumbien

In Kolumbien hat der hohe Preis des Medikamentes gegen Blutkrebs, Glivec, zu einer untragbaren finanziellen Belastung des Gesundheitswesens geführt. Die kolumbianische Regierung hat deshalb 2015 beschlossen, das Medikamente als von öffentlichem Interesse zu erklären und die Monopolstellung des Pharmagiganten Novartis zu beenden, damit der Wettbewerb durch Generikahersteller zu einem Preisrückgang führt. Novartis wollte jedoch nicht auf diese reichlich sprudelnde Gewinnquelle verzichten und drohte damit, Kolumbien vor einem Internationalen Schiedsgericht zu verklagen. Obwohl der Preis für Glivec schlussendlich gesenkt werden konnte, getraute sich Kolumbien jedoch nicht, das Monopol von Novartis in Frage zu stellen. Die Einschüchterungskampagne des Unternehmens verhinderte so einen Präzedenzfall, der andere Länder dazu hätte animieren können, ebenfalls gegen die überrissenen Preise von Novartis vorzugehen.

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf eine verletzliche Region wie die Guajira

Die Auswirkungen der Corona-Krise auf eine verletzliche Region wie die Guajira

Die Guajira ist schlecht auf das Corona-Virus vorbereitet. Es gibt keine vorausschauende Planung der lokalen und regionalen Behörden, das Gesundheitssystem ist dem Problem in keiner Weise gewachsen. Es gibt auch Probleme mit der öffentlichen Ordnung, Raubüberfälle und Diebstähle. Die Bevölkerung muss die resolute Ausgangsperre befolgen, hat aber kein oder zu wenig Wasser, keine ausreichende Lebensmittelversorgung und keine adäquate Gesundheitsversorgung. Zudem sind die Massnahmen der Regierung nicht ethnisch angepasst. Im Zentrum der Debatte stehen auch Cerrejón und die Frage nach dem richtigen Umgang des Unternehmens mit der Pandemie.