Schweizer Unternehmen

Die Diskussion um Wirtschaft und Menschenrechte hat in den letzten Jahren an Gewicht gewonnen, nicht zuletzt dank den Arbeiten des UNO Sonderbeauftragten John Ruggie. Sein Rahmenwerk wird zum weltweit anerkannten Standart. Es beinhaltet die drei Pfeiler: Staatliche Schutzpflicht, unternehmerischen Respekt für die Menschenrechte und Schaffung von Klagemöglichkeiten.

Auch in Kolumbien gibt es viele Debatten über den Zusammenhang wirtschaftlicher und unternehmerischer Tätigkeit und der Verletzung von Menschenrechten. Viele Wirtschaftszweige und Unternehmen haben z.B. mitgeholfen, die paramilitärischen Gruppen aufzubauen oder haben problematische Sicherheitsabkommen mit der Armee getroffen und wurden so Komplizen von Menschenrechtsverletzungen. Viele Unternehmen haben aus Menschenrechtsverletzungen Nutzen gezogen, sei es, dass durch Vertreibungen und Massaker Land für Megaprojekte frei wurde, sei es, dass z.B. Gewerkschaften geschwächt wurden. Innerhalb der Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen sind die Beziehungen zwischen Unternehmen und Menschenrechtsverletzungen mit wenigen Ausnahmen noch am wenigsten aufgeklärt.

Auch Schweizer Firmen, darunter Nestlé, Xstrata, und Holcim, werden immer wieder beschuldigt, in Kolumbien in Menschenrechtsverletzungen verwickelt zu sein. Die ask! setzt sich dafür ein, dass betroffene Gemeinschaften zu ihrem Recht kommen und Schweizer Konzerne eine klare Menschenrechtspolitik umsetzen.

 

URTEIL DES KOLUMBIANISCHEN VERFASSUNGSGERICHTS IM ERSTEN KOLUMBIANISCHEN FALL DER SCHLIESSUNG EINES KOHLEBERGWERKS SCHÜTZT DIE RECHTE VON GEMEINSCHAFTEN UND ENTLASSENEN ARBEITERN

URTEIL DES KOLUMBIANISCHEN VERFASSUNGSGERICHTS IM ERSTEN KOLUMBIANISCHEN FALL DER SCHLIESSUNG EINES KOHLEBERGWERKS SCHÜTZT DIE RECHTE VON GEMEINSCHAFTEN UND ENTLASSENEN ARBEITERN

Das kolumbianische Verfassungsgericht fällte das erste Urteil zu Minenschließungen in Kolumbien (T-029 aus dem Jahr 2025), das ein ordnungsgemäßes Verfahren und damit die wirksame Beteiligung von Gemeinschaften und Gewerkschaften garantiert, die mehr als 20.000 Menschen in den vier Gemeinden vertreten, die von den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der ersten unregelmäßigen Stilllegung und Schließung großer Kohlebergwerke in Kolumbien betroffen sind.

Kohleabbau, gerechte Transition und Klimapartnerschaft 

Kohleabbau, gerechte Transition und Klimapartnerschaft 

40 Jahre Kohleabbau führte zu keiner wirklichen Entwicklung, aber zu massiven negativen Folgen wie Umweltverschmutzung, Beeinträchtigung der Gesundheit sowie Menschenrechtsverletzungen und Zwangsumsiedlungen. Kolumbien hat die Transition lange verschlafen, es gibt kein Gesetz über Minenschliessung und Prodecos Rückzug führte zu einer sozioökonomischen Krise im Cesar. Die Regierung Petro bemüht sich um gerechte Transition, erfährt aber Widerstand. Ist die Klimapartnerschaft Deutschlands mit Kolumbien ein Beitrag zu Transition als Wiedergutmachung oder zur Stillung des Deutschen Energiehungers?

Glencore Aktionärsversammlung: Verbesserung der Selbstdarstellung

Glencore Aktionärsversammlung: Verbesserung der Selbstdarstellung

In diesem Gebäude, das dem Glücksspiel und der Fiktion gewidmet ist, unterschied sich die diesjährige Glencore-Hauptversammlung von der des letzten Jahres durch die Geschmeidigkeit der Selbstdarstellung des Unternehmens. Die Antworten auf die Fragen der Aktionäre waren zwar immer noch kurz, aber prägnanter als im letzten Jahr. Der Vorsitzende und der Vorstandsvorsitzende hatten ihre Hausaufgaben gemacht und wurden nur einmal aus dem Konzept gebracht, als eine Frage zu Kohleverkäufen nach Israel gestellt wurde. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Antworten die Realität der von den Aktivitäten des Unternehmens betroffenen Arbeitnehmer und Gemeinden widerspiegeln. Das Wohlwollendste, was man über das Unternehmen sagen kann, ist, dass es nach wie vor große Unterschiede in der Wahrnehmung gibt.