Natürliche Ressourcen, Energie & Infrastruktur

Kolumbien verfügt über vielfältige Landschaften und Klimazonen mit einer der grössten Biodiversitäten der Welt. Kolumbien hat ausreichend fruchtbare Böden, grosse Süsswasserreserven, ausgedehnte Wälder und verschiedene nicht erneuerbare Rohstoffe. Eine äusserst ungleiche Verteilung des Grundbesitzes zwingt jedoch landlose Bauern immer weiter in sensible Ökogebiete wie Hochmoore und Wälder. Dieser Prozess wird durch den Drogenanbau und die chemische Bekämpfung des Cocaanbaus noch verschärft. Verschiedene Megaprojekte wie Strassen, Pipelines und Staudämme bedrohen ebenfalls wertvolle Ökosysteme.

Kolumbien betreibt an seinen natürlichen Ressourcen massiv Raubbau, das Wirtschaftswachstum ist alles andere als nachhaltig. Wesentliche Probleme sind Umweltverschmutzung, Bodendegradierung und Abholzung sowie die Folgen des Bergbaus. Viele Böden werden nicht angepasst genutzt: auf fruchtbaren, ebenen Böden weiden Kühe, während Kleinbauern an erosionsgefährdeten Steilhängen Lebensmittel produzieren. Dieses Problem wird durch den massiv geförderten Anbau von Energiepflanzen zur Herstellung von Agrotreibstoffen noch verschärft. Auch der Klimawandel verschärft die Umweltkrise, die letzten Gletscher schmelzen in beängstigendem Tempo, Klimaschwankungen wie El Ñiño werden heftiger und mehrere grosse Städte haben Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Sowohl in den andinen Nebelwäldern wie in den Regenwäldern des Pazifik und des Amazonas wird viel mehr abgeholzt als aufgeforstet wird oder nachwächst. Ohne Rücksicht auf die Umwelt werden die Bodenschätze (Öl, Kohle, Metalle) so schnell wie möglich abgebaut und dabei in immer sensiblere Ökogebiete vorgedrungen. Megaprojekte wie die Fertigstellung der Panamericana nach Panama, Strassen- und Eisenbahnverbindung zwischen dem Orinoko und der Pazifikküste, Staudämme zur Energiegewinnung etc. bringen ganze Ökosysteme in Gefahr.

 

URTEIL DES KOLUMBIANISCHEN VERFASSUNGSGERICHTS IM ERSTEN KOLUMBIANISCHEN FALL DER SCHLIESSUNG EINES KOHLEBERGWERKS SCHÜTZT DIE RECHTE VON GEMEINSCHAFTEN UND ENTLASSENEN ARBEITERN

URTEIL DES KOLUMBIANISCHEN VERFASSUNGSGERICHTS IM ERSTEN KOLUMBIANISCHEN FALL DER SCHLIESSUNG EINES KOHLEBERGWERKS SCHÜTZT DIE RECHTE VON GEMEINSCHAFTEN UND ENTLASSENEN ARBEITERN

Das kolumbianische Verfassungsgericht fällte das erste Urteil zu Minenschließungen in Kolumbien (T-029 aus dem Jahr 2025), das ein ordnungsgemäßes Verfahren und damit die wirksame Beteiligung von Gemeinschaften und Gewerkschaften garantiert, die mehr als 20.000 Menschen in den vier Gemeinden vertreten, die von den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen der ersten unregelmäßigen Stilllegung und Schließung großer Kohlebergwerke in Kolumbien betroffen sind.

Kohleabbau, gerechte Transition und Klimapartnerschaft 

Kohleabbau, gerechte Transition und Klimapartnerschaft 

40 Jahre Kohleabbau führte zu keiner wirklichen Entwicklung, aber zu massiven negativen Folgen wie Umweltverschmutzung, Beeinträchtigung der Gesundheit sowie Menschenrechtsverletzungen und Zwangsumsiedlungen. Kolumbien hat die Transition lange verschlafen, es gibt kein Gesetz über Minenschliessung und Prodecos Rückzug führte zu einer sozioökonomischen Krise im Cesar. Die Regierung Petro bemüht sich um gerechte Transition, erfährt aber Widerstand. Ist die Klimapartnerschaft Deutschlands mit Kolumbien ein Beitrag zu Transition als Wiedergutmachung oder zur Stillung des Deutschen Energiehungers?

Glencore Aktionärsversammlung: Verbesserung der Selbstdarstellung

Glencore Aktionärsversammlung: Verbesserung der Selbstdarstellung

In diesem Gebäude, das dem Glücksspiel und der Fiktion gewidmet ist, unterschied sich die diesjährige Glencore-Hauptversammlung von der des letzten Jahres durch die Geschmeidigkeit der Selbstdarstellung des Unternehmens. Die Antworten auf die Fragen der Aktionäre waren zwar immer noch kurz, aber prägnanter als im letzten Jahr. Der Vorsitzende und der Vorstandsvorsitzende hatten ihre Hausaufgaben gemacht und wurden nur einmal aus dem Konzept gebracht, als eine Frage zu Kohleverkäufen nach Israel gestellt wurde. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Antworten die Realität der von den Aktivitäten des Unternehmens betroffenen Arbeitnehmer und Gemeinden widerspiegeln. Das Wohlwollendste, was man über das Unternehmen sagen kann, ist, dass es nach wie vor große Unterschiede in der Wahrnehmung gibt.