Im Pazifikdepartement Nariño bieten bewaffnete Gruppen Minderjährigen im Alter von 15, 16 und 17 Jahren Führungspositionen an, um sie anzulocken. Diese neuen Anführer verkörpern laut einem Artikel der Zeitung El Espectador die schlimmsten Auswirkungen der Zwangsrekrutierung. Dieser Artikel ist eine Übersetzung des Artikels auf Spanisch.
Weder Koka noch Dissidenzen tragen die alleinige Verantwortung
Fast jede Woche wurden letztes Jahr ehemalige FARC Mitglieder beerdigt. Seit Unterzeichnung des Friedensabkommens 2016 bis Ende 2020 wurden 250 Ex-FARC KämpferInnen ermordet. Die Morde haben auch nicht aufgehört, nachdem eine Delegation von Ex-FARC Mitgliedern nach Bogotá marschiert ist, um mit Duque über ihre Sicherheit zu diskutieren. Die Regierung sucht die Schuld gerne beim Kokaanbau bzw. Drogenhandel sowie Auseinandersetzungen mit dissidenten Gruppen. Laut einer Reportage von Cerosetenta braucht es aber eine genauere Analyse der Situation, um die Ursachen für die Mordwelle genau zu verstehen.
Verbreitung und territoriale Kontrolle illegaler bewaffneter Organisationen
Das Institut für Friedens- und Entwicklungsstudien Indepaz untersucht seit 2006 die Verbreitung und Struktur der illegalen bewaffneten Organisationen in Kolumbien. Ihr neuster Bericht über die Entwicklungen im ersten Halbjahr 2018 zeigt die zunehmende Konsolidierung der territorialen Kontrolle durch Narcoparamilitärs, FARC-Folgeorganisationen und Guerillas.