Das Multitrack-Friedensförderungsprogramm der Schweizer Regierung und zehn Schweizer NGO: Erfolge und Zukunftsaussichten

Apr 28, 2020

Von Lisa Alvarado

Seit 1998 unterstützt die Schweiz die kolumbianische Zivilgesellschaft in der Friedensförderung. Dazu wurden immer wieder neue Programme und Programmphasen ausgearbeitet und dem jeweiligen Kontext angepasst. Auch die ask! ist im Konsortium der zehn Schweizer NGO, die zusammen mit der Abteilung menschliche Sicherheit des EDA, der Schweizer Botschaft in Kolumbien und momentan zwei Partnerorganisationen in Kolumbien auf den Frieden setzen. Im September 2020 läuft die jetzige Programmphase aus. In einem Interview erzählt Marta Londoño, Koordinatorin des Programms in Kolumbien, von ihren Erfahrungen und Eindrücken. 

Ask!: Worin besteht das Programm genau?

M.L.: Das Programm besteht aus drei Achsen, wobei je eine Achse die Arbeit der beiden lokalen Partnerorganisationen (copartes) reflektiert, sowie eine gemeinsame Achse aller Akteure. Das ganze Programm findet an der Karibikküste statt.

Sembrandopaz, die eine Partnerorganisation, führt einige sehr interessante Prozesse lokaler Friedensförderung in fünf Gemeinden (municipios) durch, wo sie die lokalen Friedenskomitees (consejos territoriales de paz) begleiten. Sie arbeiten in der Region Montes de María, wo unter anderem viele Massaker verübt worden waren, und die Versöhnungsarbeit nicht einfach ist. Gerade dort zeigt sich, dass es für den Frieden nicht reicht, einfach einen Vertrag zu unterschreiben. Es müssen die richtigen Bedingungen geschaffen werden, damit Vergebung, Wahrheit und Versöhnung möglich werden. 

Aus diesem Grund hat Sembrandopaz die sogenannten Gespräche zwischen Unwahrscheinlichen (diálogos entre improbables) geschaffen. Dies sind eine Art Rundtische, wo diverse Akteure zusammenkommen, die sich normalerweise nicht unterhalten würden. Da sind Regierungsorganisationen, Unternehmer, ehemalige Mitglieder von Guerilla oder Paramilitär, sowie die lokalen Gemeinschaften, die Opfer von Verbrechen geworden waren. Das Wichtigste an diesen Gesprächen ist, dass es darum geht, Wahrheit, Vergebung und Versöhnung zu suchen. Es ist eine Möglichkeit, alle an einen Tisch zu setzen und darüber zu sprechen, was ein Versöhnungsprozess in der Region genau bedeutet, und was es heisst, zu vergeben und die Wahrheit zuzugeben und um Vergebung zu bitten, wenn so grosse Schäden angerichtet worden sind. 

Für mich sind diese Gespräche ein Zeichen, dass lokaler Frieden und Versöhnung Schritt für Schritt möglich wird. Denn es ist ein langjähriger Prozess, und keine schnelle Aktion, die richtigen Bedingungen zwischen den verschiedenen Akteuren zu schaffen, um zum Ziel zu gelangen. Deshalb ist es auch wichtig, diesen Prozess weiter zu unterstützen. 

Weiter finde ich auch, dass die Bürgerversammlungen (ágoras ciudadanas), mit denen Sembrandopaz arbeitet, ein sehr starkes Element der Versöhnung gerade in dieser Region darstellen. Dieser Prozess wird bis zum Ende des Programms abgeschlossen sein und die Methodologie soweit aufbereitet, dass sie als Instrument in anderen Regionen angewandt werden könnte. Das ist sicher auch ein Erfolg, dass die Erfahrungen soweit systematisiert sind, dass sie mit anderen Regionen ausgetauscht werden können. 

Colemad ihrerseits, die zweite Partnerorganisation, trägt mit einem Geschlechter- und Landfokus zur Friedensförderung bei, indem sie bei Landrückgabeprozessen Frauen begleitet, die historisch gesehen nicht die Eigentümerinnen des Landes waren, aber sehr wohl Opfer des Konflikts sind und auf das von ihnen bearbeitete Land angewiesen sind. Dann arbeiten sie auch an einer Erhebung (Censo), der wahrheitsgetreue und konkrete Daten über die Konditionen der ländlichen Frau (campesina) generieren soll. Die Campesinos wurden bisher in nationalen Statistiken ausgeschlossen und erst vor Kurzem das erste Mal erfasst. Mit diesen Daten könnten dann effektive, geschlechterangepasste politische Massnahmen vom Staat gefordert werden. 

Die gemeinsame Komponente besteht darin, dass sowohl wir von der Koordination von Caritas, sowie die Konsortiumsmitglieder, Colemad und Sembrandopaz gemeinsam voneinander lernen, uns austauschen und somit die einzelnen Prozesse stärken. Ein Produkt der gemeinsamen Achse sind die Friedensdialoge (dialogando la paz), wo an verschiedenen Workshops jeweils ein spezifisches Thema (z.B. Jugendliche, Sicherheit, politische Teilnahme) diskutiert wird. Dabei haben nicht nur die lokalen Partnerorganisationen, sondern auch Mitglieder des Konsortiums teilgenommen. Das hat dazu geführt, dass die Gespräche viel stärker waren, weil verschiedene Erfahrungen zusammenkamen.  

Ask!: Wo steht das Programm im Moment, auch vor dem momentanen politischen Hintergrund betrachtet?

M.L.: Betrachtet man die aktuellen politischen Umstände in Kolumbien zeigt das Programm eine grosse Stärke. Wir müssen bedenken, dass dieses Programm während den Friedensverhandlungen mit der FARC ausgearbeitet wurde. Somit ging man von einer dem Frieden wohlgesinnten Situation aus, die sich mit dem jetzigen politischen Kontext verkompliziert hat. Seit Duque an der Macht ist, hat sich die Umsetzung des Programms erschwert. Die Regierung Duque fühlt sich dem Friedensprozess sehr wenig verpflichtet. Das betrifft nicht nur Duque selbst, denn er versucht zumindest als politische Person zu zeigen, dass er den Friedensprozess unterstütze. Aber seine Partei Centro Democratico fährt alle Geschütze auf, um den Prozess zu stigmatisieren und zu schwächen. Es sind also momentan schwierige Umstände für den Friedensprozess und somit auch für unser Programm.

Ask!: Welches waren die grössten Erfolge und Herausforderungen des Programms?

M.L.: Die zentrale Herausforderung war genau das vorhin Erwähnte. Wie man weiterhin auf den Frieden setzt, wie man ihn weiterhin positioniert und wie man zeigt, dass der lokale Frieden auch eine Realität sein kann, insbesondere in einer so komplexen Region wie der Karibikküste. Denn irgendwie hat sich fast die ganze internationale Zusammenarbeit im Süden des Landes konzentriert, aber hier an der Karibikküste gibt es genauso eine Vielzahl an Komplexitäten, Problematiken und Schwierigkeiten. Bewaffnete Akteure im Kampf um die verschiedenen Territorien machen das Leben für die lokale Bevölkerung sehr schwierig. Genau das war die grösste Herausforderung und gleichzeitig der Grund, warum dieses Programm weiterhin existieren sollte. Es hat sich gezeigt, dass mit unterschiedlichen Bildungs-, Systematisierungs-, und Lobbyprozessen, die in der Region durchgeführt werden, der lokale Frieden (paz territorial) möglich ist. Es hat dazu geführt, dass die lokale Bevölkerung den Frieden zu ihrem eigenen macht und das Gefühl hat, dass es für sie möglich ist, ihn nicht nur als ein fernes Thema zu betrachten, sondern dass sie sich am Prozess der Schaffung von lokalem Frieden in diesem komplexen Gebiet beteiligen können.

„Eso ha hecho que justamente los habitantes de esa zona se puedan apropiar de la paz, y sentir que es posible, que no lo vean como un asunto solo lejano, sino que es posible que ellos pueden ser partícipe de esos procesos de construcción de paz territorial en ese territorio tan complejo.“ 

Ein spannendes Beispiel dafür ist der Prozess, der in der Region Montes de María entstanden ist. Dort koordiniert Sembrandopaz mittlerweile eine Fülle von 30-35 Organisationen, die zur lokalen Friedensförderung beitragen. Dies sind Organisationen des SIVJRNR wie die Wahrheitskommission (CEV), aber auch NGO und lokale Gemeinschaftsorganisationen. All diese Organisationen setzen zusammen auf den lokalen Frieden und die Versöhnung in der Region und haben mit ihrer Zusammenarbeit schon viel erreicht. 

Ask!: Wie hat die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Schweizer NGO und dem Programm funktioniert?

Es hat sich gezeigt, dass diejenigen Organisationen des Konsortiums, die selber auch in der Karibikregion arbeiten, sich viel stärker in das Programm eingebunden haben. Für sie war es viel einfacher, sich mit dem Programm und dessen Arbeit in der Region zu verbinden. Sie haben sich engagiert, weil sie sich mehr verpflichtet fühlten. Diese Organisationen haben sogar Ressourcen der eigenen Programme investiert. Und das war genau etwas, das eben nicht so gut funktioniert hat in diesem Programm. Wir wollten gerne mit dem Konsortium in Kolumbien und in der Schweiz zusammenarbeiten, aber bei der Ausarbeitung des Programms wurden keine konkreten Aktivitäten und Ressourcen dafür definiert. Ich denke deshalb, dass in einer neuen Phase unbedingt die einzelnen Rollen jeden Akteurs klar definiert werden müssen, damit die einzelnen Organisationen des Konsortiums eine aktivere Rolle einnehmen können. Das darf nicht offengelassen werden, weil es sonst sehr schwierig wird, aus den eigenen Programmen und Projekten noch Ressourcen für ein Programm wie dieses abzuschöpfen. 

Ask!: Wie könnte es weitergehen?

M.L.: Um an eine neue Phase zu denken ist es sicher wichtig zu schauen, was bisher gut funktioniert hat. Dazu zählt, wie schon erwähnt, dass das Programm wirklich zu einer lokalen Friedensförderung beigetragen hat. Dies war das Ziel seit Beginn; lokale Friedensförderung unter schwierigen Umständen. Wir wussten, dass es in der Region Ungleichheiten gibt, Armut und Präsenz von bewaffneten Gruppen. Aber das Programm hat es geschafft, wirklich verschiedene Bevölkerungsgruppen in verschiedenen Gemeinden zusammenzubringen und den lokalen Friedensprozess zu ermöglichen. Trotz aller Widrigkeiten, trotz aller Hindernisse gibt es konkrete Beispiele, die eine soziale Dynamik und ein soziales Gefüge geschaffen haben, die darauf setzen, diese langsamen Friedensprozesse zu konstruieren. 

Daher ist es in einem Kontext, in dem es so schwierig ist, auf Frieden zu setzen, in einem Kontext, in dem Friedensprozesse geschwächt werden, in einem Kontext, in dem der Frieden manchmal in Frage gestellt wird bereits eine große Errungenschaft zu sehen, dass lokaler Frieden möglich ist. Weiterhin darauf zu setzen, ist im gegenwärtigen Kontext in Kolumbien von entscheidender strategischer Bedeutung.

„Entonces en un contexto que es tan difícil apostarle a la paz, en un contexto donde se quiere debilitar los procesos de paz, en un contexto donde a veces se cuestiona la paz, evidenciar que esa Paz territorial si es posible, es ya un gran logro, y seguirle apostando a eso es clave y es estratégico dentro del contexto actual en Colombia.“ 

In einer neuen Phase sollten diese klaren Resultate verbreitet und vermehrt werden. Zum Beispiel sind die Bürgerversammlungen (agoras) eine klare Methode zur Friedensförderung auf lokaler Ebene, und könnten, so denke ich, in anderen Gegenden Kolumbiens angewendet werden. Eben diese Piloterfahrung von lokaler Friedenskonstruktion könnte in andere Gegenden übertragen werden, mit anderen ländlichen Gemeinden geteilt werden. Mehrere Konsortiumsmitglieder in Kolumbien haben auch bereits Interesse gezeigt, diese Methodologien besser kennenzulernen um sie allenfalls weiter zu verbreiten. So könnten die Partnerorganisationen der Konsortiumsmitglieder, die in anderen Regionen arbeiten, beispielsweise mittels Praktikas oder Workshops die Arbeit von Colemad und Sembrandopaz kennenlernen. 

Dabei sollte aber nicht vergessen gehen, dass der Prozess in Montes de María noch ein junger ist und weiterhin die Unterstützung und Leitung von Sembrandopaz braucht. 

Ich denke auch, dass der gemeinsamen Achse mehr Gewicht gegeben werden sollte. Damit meine ich, klar definierte Aktivitäten und Ressourcen zuteilen. 

Weiter sind sicher der Censo, die dialogos entre improbables und wie schon erwähnt, die Bürgerversammlungen (agoras) Elemente, die an anderen Orten repliziert werden könnten. All diese tragen dazu bei, dass die lokale Bevölkerung sich den Friedensprozess aneignen kann, ihn verstehen und schlussendlich auch umsetzen kann. 

Ask!: Wird sich mit der jetzigen Situation (COVID-19) etwas für das Programm verändern?

M.L.: Wir hatten diverse Sitzungen zu diesem Thema und haben uns entschieden, vorläufig dort weiter zu arbeiten, wo es möglich ist. Wir haben verschiedene Pendenzen im Programm, die mit Konzeptualisierung und Systematisierung zu tun haben, und somit von zuhause aus erledigt werden können. Das sind beispielsweise die Informationsbroschüren (boletines) über die Umsetzung des Friedensprozesses. Da entsteht eine Broschüre darüber, was die Partizipationsprozesse bedeutet haben und wieweit die Bevölkerung auf dem Land über den Friedensprozess Bescheid weiss. Dafür wurden Umfragen gemacht, die jetzt ausgewertet werden. Eine zweite Broschüre entsteht zum Thema Land und wie der Landrückgabeprozess vorangeht. Eine dritte Broschüre schliesslich behandelt das Thema Schutz und Sicherheit. Wir finden, das sind im Moment hängige Themen, die aber manchmal liegenbleiben bei der ganzen praktischen Arbeit in den Gemeinschaften. 

Einschränken tut uns die COVID-19 Situation in der gemeinsamen Achse, wo wir zwei Friedensdialoge (dialogando la paz) geplant hatten, die nun bis auf Weiteres nicht stattfinden können. Auch die zwei geplanten Lobby Rundreisen müssen verschoben werden. Für Sembrandopaz und Colemad beziehen sich die Einschränkungen auf die ganze Arbeit vor Ort in den Gemeinden. Dies ist besonders für Colemad schwierig, weil der Censo noch darauf wartet, in seiner Pilotphase umgesetzt zu werden. Dies ist momentan so nicht möglich. Wir versuchen aber möglichst, die verschiedenen Prozesse weiterzuverfolgen und sie nicht fallen zu lassen. Gerade die Begleitung von lokalen Führungspersonen findet jetzt halt viel mehr über das Telefon statt. 

In den ländlichen Regionen gibt es bisher glücklicherweise noch nicht viele Fälle von COVID-19. Die grosse Sorge ist aber, dass wenn das Virus dann mal in den abgelegenen Regionen angelangt ist, es ein grosses Problem der öffentlichen Gesundheit geben wird, denn gebietsweise ist die Versorgung sehr schlecht und es gibt nicht einmal Zugang zu Wasser. Das heisst, es fehlen grundlegende hygienische Voraussetzungen, was zu einer verstärkten Ausbreitung des Virus und zum Kollaps des Gesundheitssystems führen könnte. 

Ask!: Was ist dein Fazit?

M.L.: Nun gut, ich bin sehr neu in diesem Programm, aber ich empfinde es als etwas sehr Wichtiges. Ich sehe, dass Vieles erreicht worden ist trotz der Schwierigkeiten und Spannungen, die es definitiv auch gegeben hat, gerade in Bezug auf den Multitrack-Ansatz, wo nicht wirklich klar war, wer welche Rolle spielt. Das hat dazu geführt, dass einige sich mehr angesprochen fühlten, andere vielleicht etwas ausgeschlossen oder vom Programm entfernt. Ich denke, das ist ein wichtiger Punkt, den es in einer neuen Phase zu bedenken gibt: Wie schaffen wir es, jeden Akteur klar mit dem Programm zu verbinden. Diese Verbindung muss von klaren Aktivitäten definiert werden. Dazu müssen unbedingt auch finanzielle Ressourcen bestimmt werden.

Und dann, wie gesagt, es könnten eine Art Praktika oder Workshops durchgeführt werden, welche die Übertragung in andere Regionen ermöglichen. Denn die Konsortiumsmitglieder und ihre Partnerorganisationen setzen schlussendlich alle auch auf die lokale Friedenskonstruktion, egal ob ihr Fokus auf Jugendlichen, Ernährungssouveränität, oder Frauen liegt. Wir mögen alle unterschiedliche Themenfoci haben, aber wir haben etwas, das uns verbindet, und das ist diese lokale Friedensförderung. Ich sehe das in diesem Kontext als grosse Chance. 

„Sobre todo porque esas otras organizaciones también desde sus énfasis asi sean jóvenes, asi sea soberanía alimentaria, sea mujeres, están apostando también a la construcción de PT. Entonces podemos tener énfasis temáticos distintos, pero tenemos algo que nos junta y es esa PT. En este contexto creo que puede ser una gran oportunidad.“ 

Ich finde, das Programm zeigt sehr interessante Resultate. Es hat eine Führungsrolle in der Region übernommen und viele Themen, Dialoge und Partizipation angestossen. Deshalb lohnt es sich meiner Meinung nach, das Ganze weiterzuführen. Gerade in dieser Phase sind wir so viel weiter gekommen was Kommunikation, Sichtbarkeit und Lobbying betrifft. Mit diesen klaren Resultaten jetzt zu sagen, dass wir aufhören, wäre eine schlechte Entscheidung. 

Die Lage ist ernst, denn wir fühlen, dass sich die internationale Zusammenarbeit zurückzieht. Angeblich, weil ja der Friedensvertrag unterschrieben wurde, Kolumbien ein Schwellenland ist, und somit die Konflikte gelöst seien. Dabei geht vergessen, dass es eigentlich eine Vielzahl an bewaffneten Akteuren gibt und diese weiterhin ländliche Gebiete für sich einnehmen und dabei die lokale Bevölkerung bedrohen und umbringen. Sogar der Friedensprozess mit der FARC steht unter Spannung. Die staatliche Unterstützung fehlt, und auch unter der Bevölkerung generell bröckelt die Unterstützung, es gibt keine klaren Bildungsmassnahmen, was lokaler Frieden bedeutet. So fühlt die Bevölkerung, dass der Friedensprozess sie gar nicht betreffe, sondern nur diese Guerilleros, wie man so sagt. 

Deshalb ist jetzt ein zentraler Moment, wo ein Rückzug die falsche Message wäre. Es ist ein strategischer Moment, wo die weitere Unterstützung fundamental ist. Es ist wichtig, jetzt nicht all den anderen zu folgen, die bereits gegangen oder am gehen sind. Die internationale Zusammenarbeit zieht sich zurück, aber die Konflikte und Probleme bleiben. Für mich ist es ein Schlüsselmoment, um dieses Friedensprogramm weiter zu unterstützen. Und ich fühle auch, dass die Organisationen des Konsortiums, auch wenn sie andere Themen im Fokus haben, eigentlich im Feld auch Friedensförderung betreiben. So wird dies zu einem Thema, wo man sich von verschiedenen Perspektiven her treffen kann.