Proteste in El Hatillo wegen Verzögerungen bei der Umsiedlung
Von Stephan Suhner
Seit heute Morgen im 7 Uhr protestiert die Gemeinschaft El Hatillo gegen die verschleppte Umsetzung des Aktionsplanes für die Umsiedlung. Im November 20918, nach fast acht Jahren Verhandlungen, wurde der Umsiedlungsaktionsplan verabschiedet. Die Umsetzung verzögerte sich jedoch immer wieder. So hatte die Gemeinschaft schon am 14. November 2019 eine Protestaktion gemacht und die Zugslinie blockiert. Nun gibt es weitere Verzögerungen und nicht erfüllte Punkte. Die Grundstücke für die Neuansiedlung sind noch immer nicht gekauft. Die Verträge für individuelle Umsiedlungslösungen kommen nicht vorwärts, die Frist für individuelle Umsiedlungen würde aber im Januar 2021 ablaufen. Von über 100 Familien, die einen Umsiedlungsvertrag unterzeichneten, sind erst 12 umgesiedelt. Es gibt für diese Familien kaum nachhaltige Projekte zur Einkommensgenerierung und grosse Verzögerung beim Kauf von Wohnungen und Häusern. Die Unternehmen verzögern Antworten bei Klage- und Fragemechanismus manchmal für Monate. Die staatlichen Kontrollbehörden sind untätig, die Gemeinschaft fühlt sich vom Staat vernachlässigt. Zudem ist die Lebensqualität in El Hatillo nach wie vor sehr schlecht. Die Situation hat sich auch dadurch verschärft und die Unsicherheiten sind gewachsen, weil wegen der COVID19-Pandemie und der Krise des Kohlemarktes die Minen ihren Betrieb vorübergehend eingestellt haben. Das Vertrauen der Gemeinschaft, dass die Umsiedlung tatsächlich durchgeführt wird, sinkt damit weiter. Die Gemeinschaft verlangt die Präsenz der Firmenvertreter und die Erfüllung des Umsiedlungsplanes. Nun ist aber schon die Aufstandsbekämpfungspolizei vor Ort. Es wird befürchtet, dass die Zugsstrecke geräumt wird, statt dass die Unternehmen endlich zu den im PAR eingegangenen Verpflichtungen stehen.
Im Anhang als pdf ist das Communiqué auf Spanisch zu finden.