Interview mit Yolvi Lena Padilla Sepúlveda und Edisantiago Gutiérrez von der Wahrheitskommision

Feb 1, 2022

Von Carla Ruta

Die Wahrheitskommission (Comisión para el Esclarecimiento de la Verdad, la Convivencia y la No Repetición – CEV) ist Teil des integralen Systems der Übergangsjustiz, das vom Friedensabkommen mit den FARC geschaffen wurde, zusammen mit der Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (Juridicción Especial para la Paz – JEP) und der Spezialeinheit für die Suche nach Verschwundenen (Unidad de Búsqueda de Personas Dadas por Desaparecidas – UBPD). Ihre Aufgabe ist es, Zeugenaussagen von Konfliktbetroffenen, aber auch von bewaffneten Akteuren des Konfliktes und von Experten zu sammeln und mit diesen Informationen einen Bericht zu verfassen. Dieser sollte am 27. Juni 2022 fertiggestellt und veröffentlicht werden. Dieser Bericht wird auch Empfehlungen beinhaltet zur Nicht-Wiederholung von den Verbrechen und zur Versöhnung. Mehr zum Übergangsjustizsystem und zum Kapitel 5 des Friedensabkommens im Artikel „Wichtige Schritte auf dem Weg der Wahrheit“ in diesem Newsletter.

In der heutigen sehr angespannten Lage wollten wir mehr darüber erfahren, wie die CEV konkret arbeitet, was die Herausforderungen sind, denen die CEV begegnet und wie die Leute, die für die CEV arbeiten, die Zukunft und Auswirkung ihrer Arbeit einschätzen. Wir haben zu diesen Fragen zwei Personen, Yolvi Lena Padilla und Edisantiago Gutiérrez, die für die CEV arbeiten, Ende letzten Jahres (virtuell) interviewt.

Was sind eure Aufgabenbereiche innerhalb der Wahrheitskommission?

Edisantiago Gutiérrez: Ich arbeite seit Mitte 2019 in der Wahrheitskommission. Meine Hauptaufgabe ist es, Interviews mit Mitgliedern der bewaffneten Akteure zu führen: Angehörige der staatlichen Sicherheitskräfte, die meisten in Zusammenhang mit Fällen von außergerichtlichen Hinrichtungen (falsos positivos) –  Fall 003 der Sondergerichtsbarkeit – , mit Mitgliedern der FARC-EP, und seit April 2021 auch mit Mitglieder des ELN. Ich unterstütze auch die regionalen Büros der Kommission bei der Anhörung von Opfern des Konfliktes.

Yolvi Padilla: Ich bin seit 2020 in der Wahrheitskommission dabei. Ich möchte an dieser Stelle zuerst die Unterstützung der Kommission durch die internationale Gemeinschaft hervorheben. Diese ist in jeder Hinsicht von grundlegender Bedeutung, sei es die politische Unterstützung, aber auch die finanzielle und personelle Unterstützung. Ich wurde zum Beispiel über UNO-Entwicklungsprogramm UNDP angestellt. Ich arbeite im psychosozialen Bereich, für die Identifizierung und Analyse der Auswirkungen des Konfliktes auf die Ex-Kämpfer*innen der Guerrilla, der Paramilitärs und der staatlichen Sicherheitskräfte, und die Auswirkung auf ihre Familien und auf ihre Gemeinschaften. Ich führe im Moment zusammen mit Edi Interviews mit ELN Mitglieder in den Gefängnissen durch. Die Kommission erkannte die Wichtigkeit, auch Mitglieder des ELN zur Sprache kommen zu lassen – was am Anfang etwas vernachlässigt wurde, da das ELN kein Friedensabkommen unterzeichnet hat und der bewaffnete Konflikt mit der Regierung andauert.

Wie verlief der Dialog mit den ehemaligen Mitgliedern der bewaffneten Akteure? Waren diese bereit zu reden?

Edisantiago Gutiérrez: Die CEV verfügt zwar über organisatorische und rechtliche Mittel, ehemalige Mitglieder der bewaffneten Akteure interviewen zu können und ihnen sagen zu können: so, Herren und Frauen der Armee, der FARC, etc. wir möchten, dass ihr mit uns über den Konflikt redet”. Aber in der Realität ist dies nicht so einfach. Die ersten Gespräche mit den Sicherheitskräften waren sehr schwierig, besonders weil viele in der Armee den Institutionen, die aus dem Friedensprozess mit den FARC entstanden sind, misstrauen. Dies Aufgrund der politischen Situation im Land und der Tatsache, dass viele im Militär die Ansichten der rechten politischen Parteien teilen, die gegen den Friedensprozess sind. Es wurde uns klar, dass wir das Vertrauen Schritt für Schritt aufbauen müssen. Anstatt frontale Einzelgespräche zu führen, begannen wir mit kollektiven Gesprächen, in denen wir das Mandat der CEV erklärten und den Leuten klar machten, dass wir eine außergerichtliche Funktion haben, dass es uns nicht darum geht, irgendjemand zu beschuldigen, aber darum zu verstehen, was passiert ist. Nach und nach war genug Vertrauen da, um Einzelinterviews durchzuführen. Am Anfang der Interwies sagten die Leute oft als erstes, “ich habe nichts getan”, “ich weiß nichts”, und dann, nach und nach erkannten sie: “die Wahrheit ist, dass ich dort war, ich habe dies getan, ich habe dies tun lassen”. In diesen Gesprächen konnten wir wichtige Beiträge zur Wahrheit und zur Klärung der Vergangenheit sammeln. Mit ehemaligen FARC Mitgliedern war es ähnlich und jetzt auch wieder mit ELN Mitglieder. Das Erkennen der Wichtigkeit dieses Prozesses der gegenseitigen Vertrauensbildung war eine Schlüsselerfahrung für die CEV. Die Herausforderung ist aber, alles so schnell wie möglich im gegebenen Zeitrahmen des Mandats zu erledigen und gleichzeitig “langsam und stetig” genug Vertrauen aufzubauen.

Wie verstehen und erkennen die Interviewten die Arbeit der CEV und ihren eigenen Beitrag an dieser Arbeit? Können diese Interviews auch psychosoziale Auswirkungen haben?

Yolvi Padilla: Die CEV hat in methodologischer Hinsicht zur Art des Zuhörens sehr vieles gelernt. Es gibt dazu zwei Aspekte, der erste beantwortet die gestellte Frage:

Es gibt zuerst einmal die Perspektive der Person, die ihre Geschichte erzählt. Die Interviewten verstanden die historische Wichtigkeit und die Wichtigkeit für Kolumbien von dem, was sie zur Arbeit der CEV beitragen können. Es war ihnen auch bewusst, dass es für sie eine Gelegenheit ist, von dem was sie erlebt haben zu erzählen, was vielen in Kolumbien unbekannt ist, und ihre Erfahrung als ehemalige Kämpfer*innen zu erklären und zu teilen. Für die Interviewten ist das Erzählen ihrer Geschichte auch sicher ein Teil des Heilungsprozesses. Erst gestern waren wir mit Edi im Gebiet von Caldono (Department Cauca). Ich sass bis spät in die Nacht hinein mit einer ehemaligen FARC-Kämpferin zusammen. Sie erzählte mir ihre Geschichte und bestanden darauf, dass es wichtig sei, dass die Menschen durch ihre Geschichte eine andere Seite der Realität kennen. Die Versuchung der Rechtfertigung ist natürlich immer auch da, «wir waren arm, der Staat war nicht präsent», und es ist oft schwer wirklich offen darüber zu sprechen, was passiert ist.

Die andere Seite des Zuhörens ist die Bedeutung für diejenigen, die zuhören: für das Team der CEV, das viele Stunden damit verbringen, Fragen vorzubereiten, zu stellen und zuzuhören. Es ist nicht dasselbe, einem Opfer oder einem Täter zuzuhören. Man hört auch viel Traurigkeit, viel Schmerz. Manchmal hören wir Leuten zu, die die Wahrheit leugnen und nicht zugeben wollen, was sie getan haben. Ich denke, die CEV hat in diesem Prozess sehr viel gelernt. Diese Erkenntnisse müssten später unbedingt vom psychosozialen Team der CEV aufgegriffen werden, systematisiert werden und zukünftigen Kommission zur Verfügung gestellt werden. Dies könnte ein wichtiger Beitrag der CEV für zukünftige Friedensprozesse sein.

Edisantiago Gutiérrez: Was die Bedeutung und Auswirkung des Zuhörens angeht, war es ein sehr interessanter Prozess. Die CEV organisierte eine Anerkennungsveranstaltung (evento de reconocimiento) für die Mitarbeiter*innen der CEV. In der Kommission gibt es ein grosses Team, das für die Transkription der Interviews zuständig ist. Während ich bisher so circa 30 Interviews gemacht habe, hört sich dieses Team 30 Interviews pro Monat an. Sie hören die Interviews mit Opfern, mit Experten, sowie mit bewaffneten Akteuren an, sie hören also alle Seiten und Aspekte des Phänomens des Konfliktes in Kolumbien. Die Schlussfolgerung, zu der wir alle, die wir am Prozess des Zuhörens teilgenommen haben, gelangt sind, ist, dass das Zuhören uns geholfen hat Vorurteile zu überwinden und unsere Sichtweise auf den Konflikt zu verändern. Aufgrund ideologischer und politischer Sympathien neigen wir alle in Kolumbien dazu, einige Akteure des Konfliktes zu verurteilen und andere weniger kritisch zu betrachten. Durch die Arbeit mit der CEV konnten wir erkennen, dass die verschiedenen bewaffneten Akteure letztlich aus denselben Gründen entstehen, nämlich das Kolumbien nicht in der Lage ist, genügend Sicherheit und Wohlstand für alle zu garantieren. Auch wurden wir uns der kommunizierender Gefäße zwischen bewaffneten Akteuren bewusst. So denken beispielsweise viele Armeeangehörige genauso wie FARC-Mitglieder oder Paramilitärs wie ELN-Guerilleros, trotzt der unterschiedlichen Etiketten und Ideologien.

Das Zuhören selbst ist also auch eine Form der Friedensförderung?

Edisantiago Gutiérrez: Abgesehen von der Anerkennungsveranstaltung für das CEV Team, hat die CEV andere Anerkennungsveranstaltungen organisiert mit dem Zweck, verschiedene Parteien zusammenzubringen und «unwahrscheinliche» Gespräche zwischen Täter und Opfer zu ermöglichen. So wurden beispielsweise im Falle der Anerkennung von außergerichtlichen Hinrichtungen durch das Militär Gespräche zwischen involvierten Armeeangehörige und den Familien der Getöteten organisiert. Aus diesen Gesprächen hat sich ergeben, dass die CEV über die Erstellung des Abschlussberichts und die Darstellung der historischen Ereignisse hinaus die Verantwortung hat, Garantien für die friedliche Koexistenz und Versöhnung aller in Kolumbien zu schaffen. Diese Veranstaltungen waren in Kommunikation und symbolischer Hinsicht sehr wirkungsvoll, auch im Hinblick auf die Wiedergutmachung für alle Beteiligten. Für die Opfer war es zweifellos etwas Besonderes, die Verantwortlichen vor sich zu haben, die zugaben: “Ich habe dies getan”. Aber auch  für die bewaffneten Akteure, die aufgrund des Justizsystems und des Kontextes vorher immer in der Defensive waren: “Ich habe nichts getan”, “das war nicht meine Schuld”, war es jetzt zum ersten Mal die Möglichkeit zu sagen, was sie getan haben und offen zu sprechen, ohne verurteilt zu werden, was für viele sicher sehr kathartisch war.

Abgesehen von der Herausforderung, Vertrauen zu schaffen, und der zeitlichen Begrenzung des Mandates, auf welche anderen Herausforderungen seid ihr gestoßen?

Yolvi Padilla: Ich denke, die große Herausforderung ist politischer Natur. Die Herausforderung für die CEV, die JEP und die UBPD besteht darin, die Unterstützung, Akzeptanz und das Verständnis für die Bedeutung ihrer Arbeit in der Bevölkerung zu wecken und allen zuzuhören. Als wir Álvaro Uribe (ehemaliger Präsident von Kolumbien) interviewten, gab es viel Kritik, wir würden den einen zuhören, aber nicht den anderen.

Edisantiago Gutiérrez: Die Arbeit der CEV wurde tatsächlich regelmässig durch die Politik erschwert. Manchmal arbeiten wir zwei Monate lang in aller Ruhe, und plötzlich erscheint eine Kolumne von einem Parlamentarier des Demokratischen Zentrums (Regierungspartei), der zum Beispiel behauptet, dass “die CEV für die Guerilla arbeitet” oder was ihm sonst noch so einfällt. Dies führt zu Spannungen und institutionellem Stress, der sich zwar nicht auf den Inhalt unsere Arbeit auswirkt, aber sehr wohl für das Team spürbar ist. Langfristig ist das für das Team und die CEV als Institution sehr zermürbend.

Eine andere Herausforderungen ist die Tatsache, dass eine so grosse Organisation aus dem nichts und für eine so kurze Zeit geschaffen werden musste. Wir schafften ein bürokratisches Monster, mit seinen Schwerfälligkeiten, mussten viele administrative Schwierigkeiten überwinden und gleichzeitig immer daran denken «in drei Jahren müssen wir fertig sein, in zwei Jahren müssen wir fertig sein, etc.».

Eine weitere Herausforderung, aber auch eine Bereicherung, ist die Vielfalt im Team der CEV. Die Vielfalt der politischen Perspektiven und der beruflichen Erfahrungen und Spezialisierungen schafften sehr viel Komplexität und Meinungsverschiedenheiten. Dies spiegelt aber auch die Komplexität des Konfliktes wieder. Es gibt sehr unterschiedliche methodologische Ansätze: manche sind eher juristisch orientiert, ich komme aus den Sozialwissenschaften, andere arbeiten eher mit Statistiken, etc. Allein schon methodologische Differenzen sind manchmal schwierig zu überwinden, ohne auf die politischen Diskrepanzen einzugehen. Manche Menschen haben eine bestimmte Sichtweise von bestimmten Geschehnissen, andere teilen diese nicht. Dies ist eine ständige Herausforderung, ist aber auch positiv für die detaillierte Analyse der Geschehnisse. Niemand kann einfach kommen und sagen “es ist einfach so”. Wir sind alle gezwungen, viel logischer, viel analytischer in der Debatte zu argumentieren und erklären zu können “ich kann meine Aussage auf diese empirischen Beweise abstützen”. Dies hat die Analyse und Forschung der CEV sehr gestärkt.

Yolvi Padilla: Eine weitere Herausforderung die ich erwähnen möchte, ist die Tatsache, dass die CEV zur Klärung der Wahrheit über einen Konflikt arbeitet, der nicht beendet ist. Die CEV wurde geschaffen in der Annahme, dass sie in einem post-Abkommen, post-Konflikt Kontext agieren würde. Aber im Gegenteil, die Dinge sind schrecklich. Als ich gestern in Caldono war, sprachen Gemeinschaftsvertreter*innen vom traurigen Panorama in ihrer Region. Einer sprach mit Tränen in den Augen und sagte mir, dass die letzten zwei Jahre schlimmer waren als die 50 Jahre Konflikt davor. Es ist sehr schwierig für die CEV zu erklären, dass sie Wahrheit sucht, um eine Wiederholung der Geschehnisse zu verhindern, wenn der Konflikt letztendlich weitergeht und sich verschlimmert. Ich glaube, dass dies eine der grossen Herausforderungen ist, der sich die Kommission stellen muss. Die CEV hat sich nicht nur verpflichtet, die Vergangenheit zu erforschen, sondern auch in die Zukunft zu blicken. In diesem Zusammenhang ist ein Friedensprozess mit dem ELN von zentraler Bedeutung. Die ELN ist natürlich nicht der einzige bewaffnete Akteur, der sich noch in den Regionen aufhält. Aber um notwenige Fortschritte auf dem Weg des Friedens und der Versöhnung zu erzielen, ist ein Friedensprozess mit dem ELN notwendig.

Besteht die Gefahr von Zensur und/oder Selbstzensur in Bezug auf den Inhalt des Schlussberichtes?

Edisantiago Gutiérrez: Ich glaube nicht, dass es irgendeine Art von Zensur geben wird, weder von außen noch von innen. Ich glaube aber, dass nicht alle Resultate und Aussagen des Berichtes von allen Kommissaren getragen werden. Gewisse Kommissare werden sich wahrscheinlich zu gewissen Aussagen des Berichtes zu sensiblen Themen – zum Beispiel dass an diesem Ort diese Tat von diesem bewaffneten Akteur begangen wurde – enthalten oder festhalten wollen, dass sie nicht einverstanden sind. Dies wird dann in einer Fussnote vermerkt werden. Die Kommission wiederspiegelt die aktuelle Situation im Land. Die CEV ist ja nicht aus einem Vakuum heraus entstanden. Es wäre illusorisch zu erwarten, dass alle 11 Kommissare mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen und unterschiedlichen Tendenzen sich zu allen Themen einigen können. Aber dies ist auch positiv, denn es ist die Gelegenheit zu zeigen, dass die CEV transparent arbeitet und alle Perspektiven in ihre Arbeit einbezieht und zur Sprache kommen lässt. Letztendlich wollen wir ja nicht vorgeben, eine absolute Wahrheit zu konstruieren, aber wir möchten die Pluralität von allem, was geschehen ist, aufzeigen.

Was meint ihr, wie werden der Schlussbericht der CEV und die Empfehlungen aufgenommen? Werden sie konkrete positive Auswirkungen haben können?

Edisantiago Gutiérrez: Die CEV hat ein neues Team gebildet, das sich mit den Fragen der Empfehlungen und deren Umsetzung befasst. Für viele in der Kommission ist dies ein ganz neues Gebiet: viele, die auf dem Gebiet der Sozialwissenschaften forschen, haben keine Erfahrung in der Formulierung von Empfehlungen, die von den Behörden konkret umgesetzt werden können. Wir müssen nun Indikatoren und realisierbare Projekte entwickeln, die die Situation konkret verändern können. Wir glauben, dass die Zukunft der Empfehlungen und generell die Zukunft des Abschlussberichts stark von der allgemeinen Akzeptanz in der Bevölkerung des Landes abhängen wird. Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass die Menschen, die den Bericht lesen, zu Botschafter*innen und Unterstützer*innen des Berichts werden. So können wir politisches Gewicht gewinnen und eine Plattform haben, die es uns ermöglicht, die Umsetzung dieser Empfehlungen zu fordern. Wir müssen versuchen sicherzustellen, dass jede Person, die von der Kommission befragt wurde, den Bericht persönlich erhält, auch als Dank für ihren Beitrag und um ihnen die gegebene Information «zurückzugeben». Gerade diese Menschen werden die ersten Verteidiger*innen des Berichtes sein und die ersten, die die Umsetzung der Empfehlungen fordern können.

Yolvi Padilla: Dieses Interview, das wir hier machen und was die ask! in der Schweiz anregen kann, ist Teil der Hilfe, die die Kommission für die Verbreitung, die Akzeptanz und die Unterstützung der Ergebnisse des Berichtes durch die internationale Gemeinschaft benötigt. Alles, was ihr tun könnt, wird für die CEV sehr wichtig sein, denn wir wissen, dass es in Kolumbien Schwierigkeiten für die Akzeptanz des Berichtes und die Umsetzung der Empfehlungen geben wird. Es wird sehr viel von der nächsten Regierung abhängen, ob sie beispielsweise den politischen Willen hat oder das nötige Geld investiert, um die Empfehlungen umzusetzen. Der Bericht wird also viel Unterstützung von der internationalen Gemeinschaft benötigen.