Humanitäre Krise in Arauca
Seit Anfang Januar gibt es im Departement Arauca immer wieder bewaffnete Konfrontationen zwischen dem ELN und FARC-Dissidenzen. Der Hintergrund dafür scheint zu sein, dass zwei FARC-Dissidenzen (10. Und 28. Front) in jüngster Zeit in der Region an Macht gewonnen haben, was für Konfrontationen mit dem bisher vorherrschenden ELN sorgt. Verschiedene soziale Organisationen machen seit Wochen aufmerksam auf die schlimme Situation und verlangen humanitäre Hilfe; Präsident Duque hat stattdessen militärische Verstärkung geschickt. Die lokale Bevölkerung ist damit überhaupt nicht einverstanden. Ihre Erfahrungen zeigen, dass die Regierung mehr Interesse daran hat, die verschiedenen Bergbau- und Ölförderungsprojekte militärisch zu unterstützen als die lokale Bevölkerung. Zudem ist die Region als Grenzgebiet zu Venezuela von geostrategischer Wichtigkeit. Während Politiker Schuldzuweisungen hin und her schieben (Rodrigo Londoño beschuldigte Duque aufgrund seiner mangelnden Umsetzung des Friedensabkommens, Duque hingegen beschuldigt Venezuela, bewaffneten Gruppen Unterschlupf zu bieten) sind mittlerweile fast 30 Personen getötet worden und Tausende auf der Flucht. Die ask hat dazu ein Communique der internationalen NGO Koordination Espacio de Cooperación para la Paz mitgetragen (Pdf im Anhang) und das EDA gebeten, sich ebenfalls für die Verbesserung der humanitären Lage einzusetzen.
https://amerika21.de/2022/01/256297/kolumbien-kaempfe-eln-farc-dissidenten
https://www.contagioradio.com/defendamos-la-paz-arauca-proceso-de-paz-eln-acuerdo-humanitario/
https://www.contagioradio.com/guerra-arauca-23-muertos-3000-desplazados/