Friedensförderung

Der interne bewaffnete Konflikt dauert in Kolumbien seit den 60er Jahren an. Friedensverhandlungen zwischen Regierung und Guerillaorganisationen fanden immer wieder statt, so zu Beginn der 80er und 90er Jahre. Einige Guerillaverbände lösten sich um die 90er Jahre auf und integrierten sich ins Zivilleben. Unter der Regierung von Präsident Pastrana (1998 – 2002) wurde ein Gebiet von der Grösse der Schweiz für Verhandlungen zwischen Regierung und der FARC-Guerilla entmilitarisiert. Ein Sondergesandter der UNO versuchte die Friedensbemühungen zu unterstützen. Im Jahr 2002 kam es zum Abbruch der Verhandlungen und zu einer umfassenden Strategie zur „Bekämpfung des Terrorismus“. Erst Präsident Santos startete einen neuen Friedensdialog, die Verhandlungen nehmen seit dem 19. November 2012 auf Kuba ihren Gang.
Während diese Verhandlungsbemühungen zwischen den bewaffneten Akteuren auch international Beachtung fanden, wurden die konkreten Friedensbemühungen von Seiten der Zivilgesellschaft, insbesondere von Bauern-, Indigenen- und afrokolumbianischen Gemeinschaften, sich inmitten des bewaffneten Konfliktes zu behaupten, ihre Rechte als Zivilbevölkerung einzufordern und sich gegen Vertreibung, Mord und Verschleppung zu wehren, national wie international kaum beachtet. Viele Gemeinschaften haben es nicht nur mittels selber entwickelten Strategien geschafft, in ihren Gebieten zu bleiben, sondern auch ihr durch die militärischen Blockaden bedrohtes Überleben durch alternative Lebenspläne zu sichern.
Ein Beispiel dafür sind die Basisorganisationen Sembrandopaz und COLEMAD, mit welchen das schweizerische Friedensförderungsprogramm "Semillas de Esperanza" zusammenarbeitet.